Vortrag der Erlanger Buchwissenschaft auf den 37. Erlanger Universitätstagen in Amberg

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Lange Zeit waren die Prozesse des Publizierens von Inhalten in der Hand professioneller Akteure, die als Verleger oder Drucker Know-how und Technologien innerhalb von Organisationen akkumuliert haben und sowohl Publikationsprozesse wie auch die Beschaffenheit von Medien kontrollieren konnten.
Im Zuge der Digitalisierung sind die Mittel zur Publikation von Inhalten auf die Hände von ›Jedermann‹ übergegangen: Vormals passive Rezipienten werden aktive Kommunikatoren und Miterzeuger von Inhalten, die sich in Menge und Vielfalt der Kontrolle etablierter Gatekeeper entziehen. Sollen die Geister der unendlichen Publikationsmöglichkeiten nicht in die Flasche zurück gestopft werden, sind neue Filter erforderlich, um Nutzsignal von Rauschen separieren zu können.
Die digitalen Publikationsmöglichkeiten sind unabhängig von Materialitäten mit Beschränkungen. Im Gegensatz zu Printmedien auf Papier haben digitale Medien keine determinierten Kanten, die Texte von vornherein ›in Form‹ halten würden. Gleichsam eines übergetretenen Flusses ergießen sich inhaltstragende Elemente wie Textbausteine und Bilder in das Medium, in dem Platz mangels Knappheit nicht mehr bewirtschaftet werden muss: Das Konzept der Seite als limitierende, Form und Orientierung gebende Ressource neu ist zu denken.
Ort und Zeit: Amberg, Großer Rathaussaal, 19:30 Uhr
Programm:

  • 16. Februar 2016: Prof. Dr. Svenja Hagenhoff: »Außer Kontrolle und auch noch aus der Form – Zur Digitalisierung des Publikationswesens«
  • 23. Februar 2016: Prof. Dr. Georg Glasze: Wie Big (Spatial) Data und Crowdsourcing uns alle zu Kartographen machen – ob wir wollen oder nicht
  • 01. März 2016: Prof. Dr. Hans-Ulrich Prokosch: Der vermessene Mensch: wissen wir, was wir alles über uns preisgeben?
  • 08. März 2016: Dr. Sebastian Büttner: Algorithmen, Datenkraken und gläserne Bürger: Big Data als Herausforderung für die Gesellschaftsanalyse
  • 15. März 2016: Prof. Dr. Klaus Meyer-Wegener: Erstmal alles speichern: Big Data als Aufgabe für die Informatik