DFG fördert ein Wissenschaftliches Netzwerk: Forschungsfeld Lesen – Lesen als Totalphänomen

Symbolbild zum Artikel. Der Link öffnet das Bild in einer großen Anzeige.

Der Themenbereich des Netzwerks ist die aktuelle Forschung zur komplexen Kulturtechnik Lesen. Diese ist ein »sozialesTotalphänomen« (Marcel Mauss), das alle Bereiche moderner Gesellschaften durchdringt und für alle Akteure einer Gesellschaft handlungsrelevantist, der größte Teil der Kommunikation und Informationsaufnahme geschieht heute mittels des Zeichensystems Schrift und derRezeptionstechnik Lesen. Entsprechend seiner Komplexität ist ›Lesen‹ Untersuchungsgegenstand vieler wissenschaftlicher Disziplinen, ohneallerdings ein eigenes so benanntes Forschungsfeld darzustellen. Die Integration der über zig Fächer fragmentiert stattfinden Forschung, der Austausch unter den Wissenschaftler*innen und der Transport der Erkenntnisse in die Zivilgesellschaft fallen entsprechend schwer.

Das übergeordnete Ziel des Netzwerks besteht daher darin, eine Plattform für eine integrierte Leseforschung zu schaffen. Konkret werden drei Ergebnisse angestrebt:

  1. inhaltlich die verstreute Forschung der gegenwartsbezogenen Leseforschung zu bündeln.
  2. Die Leseforschung in Deutschland formal in einer wissenschaftlichen Fachgesellschaft zu institutionalisieren und in dieser auch ein Publikationsorgan etablieren.
  3. Die Unterstützung Early Career Researcher, für die das Netzwerk einerseits die Möglichkeiten einer Forschungswerkstatt bietet, andererseits durch Kompetenzerwerb die Optionen für Karrierepfade auch außerhalb der Academia zu verbessern.

Das Netzwerk wird Workshops zu 4 Perspektiven auf den Gegenstand Lesen (Sachdimension, Zeitdimension, Raumdimension und soziale Dimension, nach Bonfadelli) und (außerhalb der Förderung) 2 Workshops zur Institutionalisierung (Fachgesellschaft, Publikationsorgan) organisieren Ein Abschluss-Symposium trägt alle Ergebnisse zusammen.

Das Wissenschaftliche Netzwerk wird Expertisen bündeln aus den Disziplinen Buchwissenschaft, Didaktik, Digital Humanities, Ethnologie, Erziehungswissenschaft und Erwachsenenbildung, Literaturwissenschaft, Kognitionswissenschaft, Kommunikationswissenschaft, Psychologie.

Die Förderdauer umfasst 3 Jahre.

Antragstellerinnen:

  • Prof. Dr. Ute Schneider, Gutenberg-Institut für Weltliteratur und schriftorientierte Medien / Buchwissenschaft, Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
  • Prof. Dr. Svenja Hagenhoff, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Buchwissenschaft

Zur Projektseite des Netzwerks Leseforschung.