Prof. Dr. Ursula Rautenberg im Ruhestand
Prof. Dr. Ursula Rautenberg wurde zu April 2019 in den Ruhestand versetzt.
Sie war Professorin für Buchwissenschaft im aktiven Dienst an der FAU seit 1997.
Sie hat das Fach als Buch- und Bibliothekskunde mit ca. 130 Studierenden (Magister im Haupt- bzw. Nebenfach) übernommen und schnell auch neue Inhalte, wie Desktop Publishing und Buchwirtschaft mit Hilfe von Lehrbeauftragten etabliert, zu einer anspruchsvollen Disziplin Buchwissenschaft geformt und in diesem Prozess relevante Entwicklungen früh erkannt:
»Und auch die Buchwissenschaft wird von den gegenwärtig zu beobachtbaren Umbrüchen des Buchmarktes und einer verschärften Medienkonkurrenz eher neue Impulse bekommen, als daß sie endgültig in den Kanon der rein historisch arbeitenden Disziplinen oder in den Stand der Hilfswissenschaft zurückfiele. Zwingt doch die neue mediale Durchlässigkeit zu einer Reflexion über die Medienspezifik des Buches und zum Nachdenken über eine allgemeine Medientheorie, die auch das Buch einbezieht.« (Rautenberg, Ursula; Wetzel, Dirk: Buch. Tübingen 2001, S. 14)
2003 gelang es ihr die sehr angespannte Ressourcensituation der Erlanger Buchwissenschaft deutlich zu verbessern: Der Freistaat finanzierte eine weitere Professur für zwei Jahre, die von der FAU verstetigt wurde.
Seit 2007 ist die Buchwissenschaft im Department für Medienwissenschaften und Kunstgeschichte angesiedelt, seit 2008 ist das Fach Ausbaufach, was zu weiteren Ressourcen geführt hat. Mit inzwischen ca. 450 Studierenden im Bachelor und Master gehört es zu den größeren und auch attraktiven Fächer der Fakultät.
Auch in der Forschung hat Ursula Rautenberg die Erlanger Buchwissenschaft deutlich sichtbar gemacht, wie internationale Partnerschaften, viel genutzte Werke, wie Reclams Sachlexikon des Buches oder Lesen. Ein Handbuch, die Reihe Schriftmedien – Kommunikations- und buchwissenschaftliche Perspektiven, Arbeiten zum Titelblatt der Inkunabel- und Frühdruckzeit (DFG 1999-2001), Arbeiten zur Melusine (DFG 2007-2012) oder die Wissenschaftsplattform b2i demonstrieren.
Die Mitglieder des Instituts danken Ursula Rautenberg für ihren permanenten Einsatz für das Fach und wünschen ihr eine weiterhin produktive Zeit als Wissenschaftlerin frei von administrativen und hochschulpolitischen Zwängen.
Daniel Bellingradt, Elisabeth Engl, Jörn Fahsel, Svenja Hagenhoff, Axel Kuhn, Katharina Leyrer, Ute Müller, Sandra Rühr und Volker Titel, die externen Doktorandinnen und Doktoranden sowie die Lehrbeauftragten.
Zum Nachlesen:
- Interview mit Prof. Dr. Ursula Rautenberg zu ihrem Start in Erlangen. In: Lederpapier. Zeitschrift der Erlanger Buchwissenschaft (1997) Ausgabe 19. S. 13-16.
- Rautenberg, Ursula (2013): Buchwissenschaft in Deutschland. Einführung und kritische Auseinandersetzung. In: Ursula Rautenberg (Hg.): Buchwissenschaft in Deutschland. Ein Handbuch. Berlin, Boston, Mass., S. 1–64.